Wenn wir kommunizieren, dann kommuniziert auch unser Körper. Dabei gibt unsere Körpersprache mehr über uns preis, als wir denken. Dass das ehrlichste Körperteil die Füße sind, wissen dabei vermutlich nur die wenigsten. Um die Mimik und Gestik ranken sich zahlreiche Mythen. Die meisten davon sind Unsinn.

Unser Körper sendet ständig Signale.

Kommunikation umfasst nicht nur die gesprochene Sprache. Auch mit unserem Körper senden wir ständig Signale. Fühlen wir uns wohl oder unwohl? Möchten wir am liebsten aus einem Gespräch wegrennen? Gefällt uns unser Gegenüber? All das lässt sich anhand unserer Gestik ablesen.

Unsere Gestik ist ein Erbe der Evolution.

Auch wenn wir heute nicht mehr in der Steinzeit leben: Unsere Körpersprache ist evolutionär bedingt. Bevor wir überhaupt sprechen und rational denken konnten, war Körpersprache schon fester Teil unseres Ur-Gehirns.

Positive und negative Gestik

Der Torso – auch Rumpf genannt – ist das empfindlichste und angreifbarste Körperteil, da sich dort unsere überlebenswichtigen Organe befinden. Der Antrieb, diesen zu schützen, ist damit beim Menschen sehr hoch – was sich auch in unserer Körpersprache zeigt. Die Bewegungen, die wir machen, wenn wir uns in Gefahr fühlen, sind ganz unbewusst. Wenn wir uns bedroht fühlen, neigen wir dazu, unseren Torso zu schützen, indem wir ihn mit einem Gegenstand wie einer Handtasche bedecken.

Wenn wir uns in Gefahr fühlen, schützen wir instinktiv unseren Torso.

Unsere Körpersprache kann aber auch signalisieren, dass wir uns wohlfühlen. Ein geneigter Kopf zeigt, dass wir uns sicher fühlen und unserem Gegenüber vertrauen. Warum? Hier verhält es sich ähnlich wie beim Torso: Wenn wir unseren Kopf neigen, legen wir unsere Halsschlagader frei. Die Freilegung eines so vulnerablen Körperteils signalisiert: Ich habe keine Angst und vertraue dir.

Gestik

Wenn uns etwas gefällt, gehen wir automatisch näher ran.

Ist uns jemand sympathisch und wir vertrauen der Person, dann ist unser Torso geöffnet. Damit zeigen wir uns wiederum als freundlich und harmlos. Ein wichtiges Stichwort ist hier auch die Distanz. Gefällt uns etwas, gehen wir oft unbewusst näher heran. Mögen wir eine Person jedoch nicht oder haben wenig Vertrauen, dann nehmen wir mit dem Körper Abstand ein. Dabei haben wir als soziale Wesen bereits gesellschaftliche Normen internalisiert. Anstatt mit den Füßen weiter von der Person wegzugehen – was als unhöflich wahrgenommen wird -, neigen wir unseren Kopf und Oberkörper zurück und erhöhen so die Distanz.

Gestik erkennen und lesen

Wenn das Gesagte und das Ungesagte sich widersprechen, dann ist es immer sicherer, auf die Körpersprache zu vertrauen, da diese von einer Person in der Regel nicht bewusst gesteuert wird. Häufig merkt man Abweichungen vom „Normalzustand“ des Gegenübers und kann so Aussagen besser deuten.

Kommunikation und Gestik – Lügen

Unsere Fähigkeit zu lügen nimmt vom Kopf zu den Füßen ab. Mit dem Gesicht ist es deutlich leichter, jemandem etwas vorzutäuschen. Schon Kleinkinder lernen irgendwann das „Lügengesicht“. Anders steht es um die Füße. Bin ich im Gespräch und meine Füße zeigen schon in Richtung Ausgang, nehme ich dies in der Regel nicht bewusst wahr. Die Botschaft liegt dabei auf der Hand: „Ich will hier weg“.

Mythen über die Gestik

Es kursieren viele Mythen über unsere Körpersprache. Dass überschlagene Beine im Vorstellungsgespräch Verschlossenheit suggerieren, ist ein Mythos. Denn Körpersprache hat in der Regel evolutionäre Hintergründe.

Viele Mythen über Körpersprache sind falsch.

In der Steinzeit würde uns das Überschlagen der Beine wichtige Sekunden rauben, wenn uns ein Säbelzahntiger überraschen sollte und wir schnellstmöglich fliehen müssen. Wer da erst die Beine entknoten muss, wird schneller gefressen. Überschlagene Beine stehen also für Entspanntheit – du vertraust deinem Gegenüber. Wenn du auf einer Party bist und dich wohlfühlst, werden also mit hoher Wahrscheinlichkeit deine Beine überschlagen sein.

Gestik bei Präsentationen: Raum einnehmen, Status zeigen

Wenn wir unsere eigene Körperfläche vergrößern, drücken wir damit nicht nur Dominanz, sondern auch einen höheren Status aus. Daher hat Gestik bei Präsentationen auch einen bedeutenden Einfluss. Ein breiter Stand signalisiert Selbstsicherheit. Zudem kann man mit bestimmten Signalen die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich ziehen durch große und weite Gesten oder ein leichtes Anheben des Kopfes, ohne dabei überheblich zu wirken.

Gestik: Präsentation

Gestik: Auf das Gegenüber achten

Ab sofort lohnt es sich also genauer auf die Körpersprache deines Gegenübers zu schauen. Diese zu lesen lässt sich in allen alltäglichen Situationen trainieren – egal ob an der Supermarktkasse, bei der Arbeit oder im Freundeskreis. Dabei ist es auch wichtig, die genannten Mythen im Hinterkopf zu behalten, damit du keine falschen Schlüsse daraus ziehst.

Lust auf Coaching?

Im Coaching lernst du, die Körpersprache anderer Menschen richtig zu deuten. Und wir trainieren deine eigene Körpersprache – für mehr Selbstsicherheit. Wir können uns in einem kostenfreien Erstgespräch kennenlernen und über dein Anliegen sprechen.

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