Kommunikation ist eine Schlüsselkompetenz für alle, die mit Menschen arbeiten. Wer erfolgreich kommuniziert, hat es einfacher im Team, einfacher mit dem Chef und einfacher mit Kunden. Kommunikation ist essentiell für Führung, Motivation, Verkauf, Marketing und Kundenservice. Außerdem ist gelingende Kommunikation ein wichtiger Bestandteil erfolgreicher Persönlichkeitsentwicklung.
Das Prinzip „Kommunikation“
Kommunikation kann verschiedene Ziele verfolgen: Information, Beeinflussung, Instandsetzung, Anerkennung, Verachtung oder Verletzung. Kommunikation hat immer die Struktur: Jemand kommuniziert jemandem etwas, also A kommuniziert B X, wobei A = Sender (Sprecher), B = Empfänger (Hörer) und X = Inhalt ist. Im Gegensatz zu physikalischen Fakten kann Kommunikation aber mehrdeutig sein. Eine Flasche Wasser hat ein gewisses Gewicht, ein Lineal eine gewisse Länge – wenn zwei Menschen hier zu unterschiedlichen Messergebnissen kommen, dann hat sich mindestens einer geirrt bzw. nicht genau genug gemessen.
Bei der Kommunikation hingegen kann es durchaus sein, dass zwei Menschen zu zwei verschiedenen Interpretationen kommen, ohne dass sich so einfach sagen ließe, wer sich hier nun „irrt“. Sprache hat daher einen „Doppelcharakter“. Das klingt sehr theoretisch, aber es ist der Doppelcharakter der Sprache, der Kommunikation überhaupt problematisch macht. Erst dadurch kann es überhaupt so etwas wie Missverständnisse geben, denn Missverständnisse sind nichts weiter als eine Abweichung des Gemeinten vom Verstandenen – oder in der Fachsprache: eine Differenz zwischen der gemeinten Bedeutung des Senders vor der Codierung in objektive Sprache; und der verstandenen Bedeutung des Empfängers nach dessen Decodierung dieser sprachlichen Kommunikation.
93% aller Kommunikation ist non-verbal? Warum das völliger Unsinn ist
Kommunikation setzt sich nicht nur aus gesprochener Sprache zusammen, sondern auch aus Tonalität und Körpersprache. Natürlich ist es kompletter Unsinn, dass 93% der Kommunikation non-verbal sind – wie viele „Experten“ immer noch predigen. Wie die diesbezüglichen Studien von Albert Mehrabian richtig zu deuten sind, erfahren Sie in unserem kostenlosen E-Book “93% of All Communication Is Nonverbal?“. Nichtsdestotrotz sind Körpersprache und Tonalität essentiell für erfolgreiche Kommunikation: Nur wem es gelingt, auf allen drei Ebenen kongruent zu kommunizieren, kann andere wirklich überzeugen. Wenn die Körpersprache nicht zum Gesagten passt, dann werden wir unbewusst misstrauisch.
Körpersprache – Menschen lesen lernen
Täuschen können wir andere am besten mit gesprochener Gesprache: Wir sagen „Ja“ und meinen „Nein“. Aber auch unser Gesicht kann gut lügen. Von unseren Füßen hingegen wissen wir meist gar nicht, dass sie überhaupt bedeutsame Signale aussenden. Die Ehrlichkeit der Körpersprache nimmt von den Füßen zum Kopf hin ab! Bei Inkongruenz zwischen verbalen und nonverbalen Signalen sollte man tendenziell den nonverbalen Signalen vertrauen. Dabei gilt es, aufmerksam zu beobachten, die Körpersprache immer in den Kontext einzubetten, sich auf den Normalzustand der Person zu kalibrieren und auf dieser Grundlage Abweichungen zu erkennen. Die vielleicht nützlichste Unterscheidung bei der Beobachtung ist: Wohlfühlen / Unwohlfühlen. Unwohlfühlen zeigt sich in Anspannung im Gesicht, Falten auf der Stirn und keiner Kopfneigung; Wohlfühlen hingegen in Entspannung im Gesicht, keinen bzw. wenigen Falten auf der Stirn und häufig auch Kopfneigung. Achten Sie auch auf sogenannte Pacifiers (dt.: Selbstberuhigungen, Beschwichtigungen, Tröster), die Menschen besonders dann zeigen, wenn sie gestresst sind und sich beruhigen wollen, z.B. durch Streicheln von Beinen, Gesicht oder Haaren.
Ich seh’s an deinem Gesicht! – Micro Expressions
In unseren Trainings und Seminaren gehen wir alle 7 Grundemotionen durch und zeigen Ihnen, woran Sie zuverlässig erkennen, wie sich jemand wirklich fühlt – selbst wenn die Person es nicht zeigen will. Die wissenschaftliche Forschung hat gezeigt, dass sich alle 7 Grundemotionen an spezifischen Merkmalen an Mund, Nase, Augen und Stirn festmachen lassen. Das kann man ganz einfach lernen – und sehen, wie Menschen sich fühlen.
Sehen, was in Menschen wirklich vorgeht – Körpersprache lesen lernen
Nur ein kleiner Teil der Kommunikation wird über das Medium der gesprochenen Sprache übertragen – noch weniger über den Inhalt des Gesagten. Besonders im Bereich der gesprochenen Sprache haben wir aber gelernt, zu beschönigen und zu flunkern. Wer hingegen Körpersprache – die ehrlichste Sprache der Welt – lesen kann, der versteht, was in Menschen wirklich vorgeht. Lernen Sie in unserem kostenlosen E-Book “Körpersprache lesen lernen”, woran Sie die wichtigsten Emotionen erkennen und wie Sie typische nonverbale Signale entschlüsseln.
Körpersprache richtig deuten
Füße und Beine
Der ehrlichste Körperteil sind die Füße. Die Füße zeigen immer in die Richtung, in die eine Person wirklich will. Während der Oberkörper oder das Gesicht oft aus Höflichkeit noch der unliebsamen Person zugewendet ist, zeigen die Füße schon Richtung Ausgang. Wenn Füße der Schwerkraft trotzen, indem sie vor Jubel Sprünge machen oder vor Vorfreude auf die Zehenspitzen oder Fersen gehen, dann ist dies ein zuverlässiges Zeichen dafür, dass die Person in einem sehr positiven Zustand ist. Tritt eine Person mit breitem Stand auf, so nimmt sie viel Raum für sich ein. Das wiederum ist ein Zeichen für hohen Status und (positive wie negative) Autorität. Überschlägt eine Person hingegen die Beine, so fühlt sie sich wohl und vertraut den anwesenden Personen, denn mit überschlagenen Beinen ist die evolutionär wichtige Flucht oder der Kampf viel schwerer.
Torso
Der Torso (Rumpf) umfasst Hüften, Bauch, Brust und Schultern. Weil der Rumpf lebenswichtige Organe enthält, beschützt das Gehirn diesen Bereich bei Gefahr mit unbewusst gesteuerten Bewegungen: Bei Gefahr und Antipathie wird der Torso daher distanziert und beschützt (z.B. mit verschränkten Armen oder der Handtasche vor dem Torso); bei Anziehung, Interesse und Sympathie hingeben öffnen wir die Vorderseite unseres Torsos und präsentieren uns damit als harmlos und freundlich. Ein Torso, der viel Raum einnimmt – z.B. mit den Armen in den Hüften oder herausgedrückter Brust – drückt Dominanz und hohen Status aus.
Arme
Auch die Arme können als Barriere benutzt werden, um bei unliebsamen Menschen, Gegenständen oder Inhalten eine Distanz aufzubauen. Verschränkte Arme vor der Brust können viel bedeuten und müssen immer im Kontext gesehen werden. Während es durchaus manchmal nur die Haltung ist, in der sich jemand wohl fühlt, ist es meistens ein Zeichen von defensiver und/oder unsicherer Haltung.
Hände
Verdeckte und nicht sichtbare Hände rufen Skepsis hervor – offene Hände mit sichtbaren Handinnenseiten zeigen dagegen Wohlwollen an und erwecken Vertrauen. Ein nach oben zeigender Daumen (bei Handbewegungen, aber auch bei Händen, die in der Hosentasche stecken) zeigt Selbstvertrauen und hohen Status an – wird der Daumen verdeckt, ist dies meist ein Merkmal von niedrigem Status und Unsicherheit.
Gesicht
Neben den bereits besprochenen sieben Grundemotionen und den Merkmalen von Wohlfühlen/Unwohlfühlen gibt es auch noch eine Reihe weiterer interessanter Gesichtsausdrücke. Wenn wir etwas sehen, was uns gefällt, weiten sich die Pupillen; und sie ziehen sich entsprechend zusammen, wenn wir etwas „nicht sehen wollen“. Wird der Kopf hoch getragen, zeigt dies hohen Status und Dominanz an. Wird er dagegen nach unten gesenkt, kann dies tiefen Status und Unsicherheit, je nach Kontext und Gesichtsausdruck aber auch Drohung bedeuten.
Unterm Strich: Die wichtigste Unterscheidung
Allgemein ist die vielleicht wichtigste Unterscheidung, ob sich jemand wohlfühlt oder nicht. Daraus können Sie ein Unmenge an Informationen ableiten, ob für das Mitarbeitergespräch, die Kritik oder den Verkauf.
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